Das Oktoberfest in München zieht jedes Jahr Millionen von Besuchern aus aller Welt an. Damit die Festivität auch 2024 (21. September bis 6. Oktober) reibungslos und sicher verläuft, hat die Münchner Polizei umfassende Sicherheitsvorkehrungen getroffen. Am Mittwoch präsentierten Kreisverwaltungsreferentin Hanna Sammüller-Gradl und der Wiesn-Einsatzleiter der Münchner Polizei, Christian Huber, die Maßnahmen, um das weltweit größte Volksfest abzusichern.
Hohe, aber abstrakte Gefährdungslage
Christian Huber betonte, dass die Polizei gut vorbereitet sei und von einer „hohen abstrakten Gefährdungslage“ ausgeht. Es gibt keine konkreten Hinweise auf Bedrohungen, dennoch sei es unmöglich, eine 100-prozentige Sicherheit zu gewährleisten. Huber erklärte: „Wir versuchen alles, um möglichst nah daran zu kommen.“ Über 600 Polizisten werden auf dem Gelände im Einsatz sein, unterstützt von einer eigenen Wiesn-Wache. Die Beamten sind mit Bodycams ausgestattet, um Transparenz und Sicherheit zu erhöhen.
Verstärkte Kontrollen und verbotene Gegenstände
Wie bereits in den Vorjahren werden auch 2024 an den Eingängen Kontrollen durchgeführt. Neu in diesem Jahr: Der Einsatz von Metalldetektoren. Zudem gilt weiterhin eine strikte Messerverbotszone auf dem Festgelände. Neben Messern sind auch andere gefährliche Gegenstände untersagt, und Zuwiderhandlungen können mit Bußgeldern von bis zu 1000 Euro geahndet werden.
Große Gepäckstücke mit einem Volumen von mehr als drei Litern sowie Glasflaschen sind ebenfalls verboten. Ein weiteres Sicherheitsdetail: Kinderwagen dürfen ab 18 Uhr und samstags nicht auf das Gelände gebracht werden.
Verkehrs- und Flugmaßnahmen
Besucher sollten auf die Anreise mit dem Auto verzichten, da es keine Parkplätze am Gelände gibt. Huber empfiehlt die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel. Zufahrten zum Festgelände werden durch Poller und Betonkübel blockiert, die mit bunten Blumen den festlichen Charakter der Wiesn unterstreichen. Auch ein Flugverbot über 5,5 Kilometer rund um das Gelände wird durchgesetzt – Drohnen sind ebenfalls betroffen.
Schutz vor sexuellen Übergriffen
Der Einsatzleiter appelliert an alle Besucher, Delikte wie sexuelle Übergriffe sofort anzuzeigen, um schnelles Handeln der Polizei zu ermöglichen. Für Frauen gibt es hinter dem Schottenhamel-Festzelt einen „Safe Space“, in dem sie Schutz und Unterstützung finden können.
Videokameras und mehr Sicherheitspersonal
54 Videokameras überwachen das gesamte Gelände. „Die Wiesn ist weltweit das sicherste Volksfest“, betonte Huber und verwies auf den hohen Sicherheitsstandard. Nach den Terrortaten von Solingen und München wurden die Sicherheitsvorkehrungen nochmals verstärkt. Über 1500 Ordner, mehr als im Vorjahr, sind im Einsatz und werden an den Eingängen stichprobenartige Kontrollen durchführen.
Weitere Sicherheitsvorkehrungen
Cannabis ist auf dem Festgelände verboten. Bei Zuwiderhandlungen drohen Bußgelder zwischen 500 und 1500 Euro. Zudem appelliert die Polizei an die Besucher, ihre Taschen stets im Auge zu behalten und keine Gegenstände unbeaufsichtigt zu lassen.
Mit diesen umfangreichen Sicherheitsmaßnahmen hofft die Polizei, das Oktoberfest 2024 zu einem unvergesslichen, aber vor allem sicheren Erlebnis für alle Besucher zu machen.